Thunfans » Spielberichte » Super League 2018/2019 » Thun - Lugano
Thun - Lugano 1:0
12.05.2019Super League 2018/2019


Die eine Legende sitzt heute auf der Bank, der Fanbank. Fanclublegende verbringt heute das Spiel samt Familie auf der Fanbank. Mir wäre das ja zu heikel, nach 11 sieglosen Spielen in Serie würde ich wohl lauter schreien als jeder Trainer dieser Welt - Münsingen-Feuz inbegriffen. Die andere Legende spielt hinten links. Nach Joss und Kablan versucht sich heute Ferreira als linker Verteidiger. Eigentlich Grund zur Zuversicht, doch startet auch Ferreira wie seine Vorgänger auf dieser Position schwach in die Partie. Ein katastrophaler Fehlpass zählt da ebenso dazu wie die Gelbe Karte nach nur acht Spielminuten. Vom gewohnten Schwachpunkt hinten links abgesehen weiss Thun aber zu gefallen in der Startphase. Ein Pfostenschuss von Stillhart spricht ebenso für Thun wie 74 Prozent Ballbesitz. Nur sind die Torchancen auch heute wieder beunruhigend rar. Es braucht schon einen Pfiff von Schiedsrichter Bieri, damit in der 26. Minute endlich so richtige Torgefahr aufkommt. Milhjovic war im eigenen Strafraum zu aggressiv, weshalb sich Costanzo den Ball zum Penalty setzen kann. Er tritt den Ball links oben ins Netz. 1:0. Wir stellen fest: Thunfans wissen doch noch, wie Tore zu bejubeln sind, sei es in der Kurve oder auf der Fanbank.
Das breite Grinsen vieler Thunfans liegt dann aber doch weniger am Spielverlauf, sondern an den Cupfinaltickets, die diese Woche verschickt worden sind. Allein drei Tickets habe heute ich zum Weiterverteilen in meiner Jackentasche. Ein gutes Gefühl, ob jetzt am Match oder Stunden später an der Aeschle-Chilbi. Ob ich dabei alle Tickets bei mir behalte, sei hier nicht verraten. Auch ein Partykernen oder ein Uttiger sollen schliesslich noch etwas Spannung vor dem Cupfinal verspüren.
Auf dem Feld sorgt derweil zunehmend Lugano für Spannung. Eine erste Topchance hat zwar erst Maric mit einem Lattenknaller in der 41. Minute. Doch lässt sich die Tessiner Offensivkraft auch an der Eckballstatistik ablesen, neun Corner werden es bis Spielende sein. Um so wichtiger wäre der zweite Thuner Treffer. Doch als selbst Salanovic nach rund 70 Minuten aus bester Position scheitert, ahnen wir, dass wir heute noch lange zittern müssen. Allerdings nicht gleich so heftig, wie Züri-Mattäng, von dem heute gleich beide Quartiervereine abzutauchen scheinen. Er muss sich jedenfalls jede Menge Sprüche zur langen 1:0-Führung von Xamax gegen den FCZ anhören. Doch heute ist nicht der Tag, an dem GC absteigt oder der FCZ wegen einer Niederlage auf den Barrageplatz abstürzt - der Mittwoch kommt schliesslich früh genug. Vor allem ist es heute nicht der Tag, an dem die Thuner weiter sieglos bleiben. Verschiedene technische Mängel sind zwar auch heute klar sichtbar, doch wissen sie durch Kampfgeist aufzutrumpfen. Und so ist es durchaus verdient, als sie kurz vor neun Uhr endlich wieder einen Sieg bejubeln dürfen. Das ist der Ligaerhalt. Und der allgemeine Aufruf dazu, doch noch an diese ominöse Aeschle-Chilbi zu fahren, die doch so schlecht für die Gesundheit ist für alle Über 30. Aber als Thuner lässt man sich nicht unterkriegen. Nicht wahr, Kevä?